Besuch mit Führung FLUGHAFEN BERLIN TEMPELHOF (03/2010)
Zum Glück gibt es ja auch auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof (THF) Gleise - und so gab es bei unserem Besuch natürlich einen Grund und einen Bezug zur Eisenbahn. Wir schlossen uns daher einer Führung durch das Flughafengebäude an und können nur sagen: sehr lehrreich und vor allem sehr interessant - selbst für Berliner!

Leider wurde dieser älteste Flughafen durch eine nicht nachvollziehende Entscheidung der Berliner Politik im Jahre 2008 endgültig geschlossen. Selbst zum Zeitpunkt der Schließung gab es noch immer kein Konzept für die weitere Nutzung von Gebäuden und der Freiflächen. Teilnutzungen - unter dem Beifall des rot/roten Senates von Berlin - wurden übereilt abgeschlossen (Bread& Butter) und diese Flächen einem Gesamtnutzungskonzept entzogen.

Eine Begründung für die Schließung des Flughafens waren ja die Kosten, die durch die noch ansässigen Fluggesellschaften nicht ausgeglichen wurden und den Senat zur Bezuschussung in Millionenhöhe nötigten. Heute, anderthalb Jahre nach Schließung dieses denkmalgeschützten Ensembles, liegen die erforderlichen Zuschüsse für die Betriebs- und Unterhaltungskosten noch weitaus höher als zu den Betriebszeiten des Flughafens. Nicht zuletzt, da man auch noch (warum???) weitere Flächen entmietet hat. Dazu gehört u.a. auch ein H0-Modellbahnclub, der dort jahrelang sein Domizil hatte und den man nach Übernahme des Flughafens mit unerfüllbaren Forderungen konfrontierte, so das dieser zwangsweise den Platz räumte...

Ein aktuell laufendes Antragsverfahren zur Aufnahme des Areals ins Weltkulturerbe aufgrund seines historischen Wertes, wird bereits in dieser Phase durch Querschüsse der Politik torpediert: wichtige flugtechnische Einrichtungen werden einfach ohne Rücksicht - und ohne eine Entscheidung abzuwarten - demontiert. Offensichtlich um Tatsachen zu schaffen, da das Objekt scheinbar auf der "Hassliste" des regierenden Berliner Bürgermeisters steht!

Und so dümpeln tausende von qm ungenutzt aber kostenintensiv zu Lasten des Steuerzahlers vor sich hin!

Wenn es Sie also einmal nach Berlin verschlägt und Sie als Besucher oder Berliner einmal hinter die Kulissen des Flughafens schauen wollen, so empfehlen wir Ihnen die Buchung einer Führung!



Überblick des Flughafens auf einem Wandbild

Vorplatz mit dem Haupteingang

Haupteingang zur Flugbfertigung

Vorfeld mit dem größten freitragenden Dach der Welt

Blick auf´s Vorfeld mit "Rosinenbomber"

Zugang für ankommende Passagiere

dto.

Blick über´s Vorfeld, Hangare, Radarturm

Gepäckluken

Gepäckbänder

unter der Haupthalle

Blick in die Haupthalle 2010

Blick in die Haupthalle 2008

die Vorhalle zwischen Zugang und Haupthalle. Fußboden original, Decke - von den Originalplänen abweichend - abgehangen

Treppenhaus im Zustand der dreissiger Jahre: nie komplett fertig gestellt

der Fußboden ist die Zwischendecke der Vorhalle, die es in den Originalplänen nicht gibt

das wäre die Hallendecke der Vorhalle

der nie in Betrieb gegangene Ballsaal im Flughafen (7. Stock!), der von der US Army als Sporthalle genutzt wurde. Nach Übernahme durch die deutsche Bürokratie wurde der Raum gesperrt da die Deckenstatik nicht den Ansprüchen der Baubürokraten genügte...

durch die Army eingebaute (Sport)Gastronomie mit Bowlingbahn (inzwischen abgebaut). Diese Fläche sollte in der Planung auch Gastronomie beherbergen.

Technik auf dem Dach des Flughafengebäudes/Zugang zum Treppenhaus

Weg zur Aussichtsterasse

Blick auf den südlichen Teil - Tower kaum erkennbar

unter dem linken Pfeil der Bereich des freitragenden, 1,2km langen Vordaches. Zwischen den beiden Pfeilen das Gegengewicht des Vordaches, das nach den Plänen des Architekten Stehplätze für tausende Besucher zu Jubelzwecken bieten sollte

Blick über die Nordseite des Gebäudes

Blick auf den Radarturm, Flugzeug rechts davon im Besitz des Technikmuseums

da wo sich die Baumgruppe befindet stand das erste Flughafengebäude, das um 1923 errichtet wurde.

der "Rosinenbomber" der Nachkriegszeit

Versorgungsgleise, von links kommend aus Richtung "Ring"

Zufahrt zur Unterführung unter der Haupthalle

in der Unterführung, in der zum Kriegsende auch Flugzeuge gebaut wurden

Ausfahrt aus der Unterführung in Richtung geplantes Tanklager

Versorgungskeller

ein Stück der mehrere Kilometer langen Versorgungsschächte unter dem Flughafen

im Luftschutzbunker

dieser war mit Bildern und Reimen beschriftet, die noch heute original! erhalten sind.

Geheimkeller als Lager für (angeblich) höchst wichtige Filmdokumentationen. Dieser Kellerzweig wurde bei Kriegsende verschlossen (zugemauert), von den Sowjets doch entdeckt.

Nach Öffnung einer Tresortür wurde aber eine Sprengfalle ausgelöst die den Inhalt der Keller in einem Feuersturm vernichtete, der sogar die Stahlbetondecke beschädigte.

der "Klimaraum" des Filmlagers, der die Luftfeuchtigkeit und Temperatur konstant hielt

einer der Kohleaktivfilter
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